Verhaltenstherapie ist der Goldstandard für die Behandlung vieler Erkrankungen

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Einführung

Neben der Verhaltenstherapie gibt es verschiedene psychodynamisch-tiefenpsychologische Richtungen, sowie humanistische und systemische Verfahren. In Leitlinien verschiedener, internationaler Gesundheitsorganisationen wie der American Psychological Association (APA), des National Institute for Health and Care Excellence (NICE), der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN/S3 Leitlinien) werden Empfehlungen für die Wahl von Therapieverfahren für verschiedene Problembereiche abgegeben. Für manche Störungsbilder wird die Kognitive Verhaltenstherapie -insbesondere mit Hinblick auf deren Expositionsverfahren – aufgrund der Ergebnisse der Wirksamkeitsforschung als Therapie erster Wahl empfohlen bzw. als Goldstandard für die Behandlung dieser Probleme angesehen.

Erkrankungen, bei denen KVT als Therapie erster Wahl gilt

Angststörungen

  • Generalisierte Angststörung: KVT wird international als Erstlinientherapie vor anderen Verfahren empfohlen
  • Panikstörung: Meta-Analysen zeigen Überlegenheit gegenüber anderen psychotherapeutischen Verfahren
  • Soziale Angststörung: KVT ist der Goldstandard/erste Wahl, andere Verfahren sind nachgeordnet empfohlen. Hier zeigen sich konsistent hohe Effektstärken.
  • Spezifische Phobien: KVT, insbesondere Expositionsverfahren, gilt als Goldstandard.

Depressive Störungen

  • KVT ist erste Wahl (neben psychodynamischen Therapien, Interpersonelle Therapie)
  • Bei leichter bis mittelschwerer Depression gleichwertig mit Antidepressiva
  • Bei schwerer Depression als Teil einer Kombinationsbehandlung empfohlen

Zwangsstörungen

  • KVT mit Expositions- und Reaktionsmanagement gilt weltweit als Goldstandard/Therapie, hat also eine Vorrangstellung gegenüber anderen Verfahren.
  • Überlegenheit gegenüber rein medikamentösen Ansätzen nachgewiesen

Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)

  • Traumafokussierte KVT und EMDR gelten als Methoden erster Wahl
  • WHO und nationale Leitlinien empfehlen KVT als primären Behandlungsansatz

Weitere Störungsbilder mit guter Evidenz für KVT

  • Insomnie: KVT-I gilt als nichtmedikamentöse Behandlung erster Wahl
  • Chronischer Schmerz: KVT als wichtiger Bestandteil multimodaler Schmerztherapie
  • Somatoforme Störungen: KVT zeigt beste Wirksamkeitsnachweise
  • Suchterkrankungen: KVT zeigt gute Evidenz bei Alkohol- und Substanzabhängigkeit

Vergleich mit anderen Therapieverfahren

Im direkten Vergleich mit anderen Therapieformen (psychodynamische Therapie, Gesprächspsychotherapie, systemische Therapie) zeigt die KVT folgende Vorteile:

  • Umfangreichste Evidenzbasis durch kontrollierte Studien
  • Bessere Standardisierbarkeit und Manualisierung
  • Größere Anzahl an qualitativ hochwertigen Metaanalysen
  • Kürzere Behandlungsdauer bei vielen Störungsbildern

Es gibt jedoch auch Störungsbilder, bei denen andere Verfahren gleichwertig oder spezialisierte Abwandlungen der KVT entwickelt wurden, wie:

  • Bei komplexen Persönlichkeitsstörungen (z.B. Dialektisch-Behaviorale Therapie bei Borderline)
  • Bei bestimmten Suchterkrankungen (Kombination mit motivierender Gesprächsführung)
  • Bei komplexen Traumafolgestörungen (Kombination mit anderen Ansätzen)

Fazit

Die kognitive Verhaltenstherapie hat bei einigen Störungen (wie Zwangsstörungen, spezifische Phobien, Insomnie…) eine exklusiven Stellenwert als Therapie erster Wahl. Bemerkenswert ist, dass die KVT auch in allen anderen Problembereichen den alternativen Psychotherapieverfahren nicht unterlegen ist, sondern stets mindestens gleichwertige Behandlungserfolge erzielt.

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