Zusammenarbeit von Kopf mit Herz ist gleich Lösung in der Psychotherapie Klagenfurt

Die 2 Seiten unseres Selbst: Die rationale und die emotionale Psyche

Um unsere Probleme lösen zu können, müssen wir unsere Innenwelt verstehen

Wir erleben uns im Alltag meist wie aus einem Guss: Unsere Sicht auf die Welt und der Wille unseres Handelns scheint aus einer Quelle zu kommen und wir haben das Gefühl, uns vollständig selbst steuern zu können. Das ist jedoch eine Illusion:

Der emotionale Teil unserer Innenwelt, die emotionale Psyche, umgangssprachlich Herz oder Bauchgefühl, beeinflusst uns weit mehr als uns bewusst ist. Er ist der entwicklungsgeschichtlich viel ältere Teil unseres Gehirns und kümmert sich um unser Überleben und die Erfüllung der körperlichen und emotionalen Grundbedürfnisse.

Unsere Gefühle und Motivationen dienen dabei als Hinweisgeber, ob unsere angeborenen Bedürfnisse erfüllt sind: Haben wir uns gut um die Befriedigung dieser Bedürfnisse gekümmert, sind Wohlgefühle wie Freude, Zufriedenheit oder Glück die Folge. Werden eines, oder mehrerer dieser Bedürfnisse übergangen, zeigt ein Unbehagen im Gewand von Angst, Schuld, Scham oder Traurigkeit oder Ärger oder innerer Anspannung diesen Umstand an.

Später entstand unser rationales System, die rationale Psyche, umgangssprachlich der Kopf oder Verstand, und dient uns zur Bewältigung von komplexen Situationen und solchen die eine vorausschauende Planung erfordern und kann mit seine Fähigkeiten, das emotionale System in seinen Aufgaben gut ergänzen und unterstützen.

Das emotionale System agiert mehr im Hier und Jetzt und kann komplizierte Umstände nicht verstehen. Beide Systeme ergänzen sich sehr gut in der Bewältigung von Lebensanforderungen, zumindest wenn sie Hand in Hand zusammenarbeiten!

Probleme entstehen, wenn unser Kopf sich über das “Ansinnen” der Emotion hinwegsetzen will und er dann Ziele verfolgt, die nicht mehr mit unseren Grundbedürfnissen übereinstimmen.

Stattdessen steht dann z.B. rigide Leistungsorientierung oder die Vermeidung von Anstrengung, Vernachlässigung von Erholungsphasen, Vermeidung von erfüllenden sozialen Beziehungen etc. im Vordergrund.

Das kann jedoch nur geschehen, wenn wir mit unseren Gefühlen nicht mehr in Kontakt sind und über diese hinweggehen. Unsere oft von unserer Erziehung oder der Gesellschaft herrührenden Vorstellungen, was wir zu tun oder wie wir zu sein haben, übernehmen das Zepter in unserer Lebensgestaltung. Dies kann längere Zeit gut gehen, am Ende wird sich unser emotionales System aber immer öfter und entschiedener über negative Gefühle oder unangenehme Körpersymptome melden und damit das psychische Leid immer größer und das Wohlbefinden immer geringer werden lassen.

Am Ende hat das Herz also das Sagen und hört nicht mehr auf uns zu vermitteln: “Kümmere dich um die für dich wirklich wichtigen Dinge!” Dann liegt es an uns, einen Kurswechsel im Leben und Umgang mit uns selbst vorzunehmen. Wenn wir aber in unseren Versuchen uns gegen das emotionale System durch Vermeidung oder Kompensation zu stemmen, im Kampf Kopf gegen Herz verbleiben, ist die traurige Folge ein Leben mit wenig Wohlbefinden oder ein unauthentisches, letztlich unbefriedigendes Leben.

In der Psychotherapie werden die Ursachen für das Auseinanderdriften zwischen Kopf und Herz und für die Tendenz, nicht mehr auf unsere emotionalen Bedürfnisse zu achten, herausgearbeitet. Danach werden Wege beschrieben, wie Kopf und Herz zu mehr Gleichklang finden können.

Bei dieser Reise kann es sich um eine kürzere in relativ unproblematischem Gelände handeln oder auch um eine lange Expedition in schwierigem Terrain und bei chaotischen Wetterbedingungen. Daher ist auch für eine gute Planung und Navigation und angepasste Ausrüstung zu sorgen. Auch Mut für die Reise und im besten Fall Neugier darauf müssen gefördert werden, damit die sie überhaupt losgehen kann.